Konzeptentwurf zur Zwischennutzung Handelsweg 11-12
(ehem. Café Riptide)
Verfasser:
bskunst - Alternativer Kunstverein Braunschweig n. V.
Arbeitstitel:
zwischenmalzeit leerer Laden – voll schön!
Motto:
Die zwischenmalzeit versteht sich als konstruktiver Beitrag inmitten der allgemeinen Diskussion über die Belebung der Braunschweiger Innenstadt.
Ziel:
- Akquise der Nachnutzung wird unterstützt und im besten Fall beschleunigt
- Innenstadt gewinnt an Lebendigkeit
- Diskussion über Zukunftskonzepte der Innenstadt erhält kulturellen Aufwind
Mittel:
- Erlebnisqualität des Handelswegs wird gesteigert
- Attraktivität der Räumlichkeit wird veranschaulicht
Umsetzung Plan A (kurzfristig):
- Räumlichkeit wird aus ihrem leeren Zustand in einen lebendigen Ort verwandelt
- Bilder stehen auf Staffeleien in den Fenstern, Skulpturen im Raum
- Aktionskunst bespielt das Innen und Außen und wird medial angekündigt
- adäquates Beleuchtungskonzept erfolgt in Abstimmung mit Eigentümer:in
- diverse Pressemitteilungen ebenfalls
Umsetzung Plan B (mittelfristig):
- publikumsintensivere Aktionskunst (Musik, Tanz, Performance etc.) werden
veranstaltet
- Ort der Interaktion entsteht zwischen Kulturschaffenden und Bürger:innen
- Forum für urbane Mitgestaltung wird geschaffen
- soziokulturelles Programm wird veranstaltet
- medial kommunizierter Veranstaltungkalender wird ermöglicht
Abstimmungsbedarf Verein <–> Eigentümer:in:
- Baustellenbetrieb
- Innenraumgestaltung und -beleuchtung
- Bestückung mit Flyern zur Mitnahme außen
- Befestigung der Signalisation (Eingangsschild)
- Kosten (Energie, Ausstattung etc.)
zwischenmalzeit im Handelsweg 11-12 – ein Konzept von bskunst.de,
Alternativer Kunstverein Braunschweig n. V.
Sei mit deinen Werken dabei ab September 2021
Bewerbungen an bskunst@t-online.de
Termine im Handelsweg 11:
Di. bis Fr. von 15 bis 17 Uhr
Riptide besetzt
Seit Mai ist das ehemalige Riptide besetzt, nicht von typischen Wohnraumbesetzern, sondern vom Verein „bskunst.de Alternativer Kunstverein Braunschweig n. V.“ – ganz legal und mit Unterstützung des Ladenbesitzers.
Der Verein ist angetreten – nicht nur in Corona-Zeiten – leere Schaufenster und Läden mit Kunst zu bestücken. Zum einen, um Künstler*innen die Gelegenheit zu geben, ihre Kunst zu zeigen, zum anderen, um Straßen zu beleben, die sonst durch ihre Leere öde und unattraktiv wirken. Die Bespielung mit Gemälden, Fotos, Objekten und anderen künstlerischen Ausdrucksweisen zeigt potenziellen Mietern, wie der jeweiligen Laden mit Leben gefüllt werden könnte.
Und viel Leben ist seit Mitte Mai im Handelsweg Nr. 11-12 eingezogen! Der erste Hingucker ist schon außen zu finden.
Eine Reminiszenz an Joseph Beuys, der am 12. Mai 100 Jahre alt geworden wäre. Ein Filzhut, präsentiert von Ferdinand Georg.
Im Innenraum haben sich einige Künstler*innen „breit gemacht“:
Links hängen in „Petersburger Hängung“ Werke von
Daria Beyer,
Ecki Ermgassen und
Jürgen Mennecke.
Die neue Heizung zieren Keramiken von Dagmar Senz.
In der hinteren linken Ecke hat Bärbel Mäkeler eine Fünfzigerjahre-Szenerie aufgebaut. Daran reihen sich Statuen von Ewald Wegner, dahinter teilen sich Nora Schumann und Petra Müller den Wandausschnitt (früher war dort die Theke).
Die rechte Ecke belegt und belebt die Fotografin mit Lostplaces-Bildern mit ihrem Markenzeichen, dem Goldfisch. Die rechte rohe Wand zieren knallfarbene Gemälde von Petra Müller und Sabine Augustin.
Am Sockel hängt über Keramikfiguren, die auch in den Fenstern zu finden sind, eine Dame von Dagmar Senz. Unübersehbar tummeln sich Pferde auf riesigen Leinwänden von Brigitte Wöhler an der rechten Seite des Raumes. Auf der anderen Seite hängt ein Bild von Astrid Brandt.
Der Augenspaziergang lohnt sich, Öffnungszeiten zum Begehen des im Shabby Chic belassenen Ladens sind vorgesehen. Ebenso werden immer wieder andere Künstler ihre Werke dort präsentieren. Also ab in den Handelsweg zum Gucken.
Text: Bärbel Mäkeler